MÄRCHENERZÄHLUNG

Die Magie des Erzählens

Das Märchenerzählen ist eine alte Tradition, die von den Völkern unserer Erde praktiziert wurde und in vielen Ländern noch immer lebendig ist. Lange bevor man daran dachte die überlieferten Märchen schriftlich fest zu halten, wurden sie von Mund zu Ohr und über Generationen hinweg weiter erzählt.

Heute besinnt man sich in Europa wieder vermehrt dieser Tradition. Märchenschätze, wie die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, werden wieder entdeckt, ebenso wie die Schätze zahlreicher anderer Märchensammler wie Hauff, Bechstein, Musäus und vieler anderer Sammler aus aller Welt.

Das Märchen muss zum Leben erweckt werden

Den Märchenerzählenden der heutigen Zeit ist es nicht immer gegeben ihr Repertoire vom „alten Mütterlein im Schaukelstuhl“ (oder ähnlichen Klischeefiguren) zu erlernen. Das gedruckte Wort aus unzähligen Büchern ist die Vorlage. Erst in diesem Moment beginnt die Magie des Erzählens: Dem Märchen muss Leben gegeben werden, in dem man es erzählt…

Gute Erzählerinnen und gute Erzähler sind Menschen, die ihren eigenen Erzählstil gefunden haben und sich nicht scheuen an ihrem Stil immer wieder zu arbeiten, ihn zu erproben und zu verändern. Ein gut erzähltes Märchen ist voller innerer Bilder (Weisheit, Erkenntnis, Erfahrung, Leben…), die von der Erzählerin/dem Erzähler erkannt und wie ein Geschenk weiter gegeben werden.

In dem der Erzählende um diese innere Bestimmung des Märchens weiß, wird das Märchen beim Erzählen wahrlich lebendig.

Die vielen Erzählerinnen und Erzähler in Deutschland sprechen mit so vielen unterschiedlichen „Zungen“, auf die eigene persönliche Weise, dass wir zusammen einen glanzvollen, phantastischen Märchenteppich für unserer ZuhörerInnen weben.

Das Märchenerzählen ist als immaterielles Kulturerbe in Deutschland im Dezember 2016 von der UNESCO-Kommision anerkannt und in das bundesweite Verzeichnis der immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden.

Ihre Brigitta Wortmann

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